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Wasser – Ein Einstieg

Wasser ist ein sehr wichtiger Bestandteil bei der Kaffeezubereitung.
Je nach Methode macht es bis zu 99% unseres Kaffeegetränks aus, hat also demzufolge auch einen grossen Einfluss auf das Endresultat.
In der Schweiz sind die Unterschiede von Ort zu Ort sehr gross. Nichts desto trotz haben wir eine sehr gute Wasserqualität.

Ein TDS-3 Messgerät. Achtung: Nur kaltes Wasser messen!

Doch welche Möglichkeiten hat man zu Hause? Wir empfehlen Euch das Wasser mindestens grob zu testen. Dieses nur einfach zu filtern ist sehr ungenau und unter Umständen gar nicht notwendig.
Es gibt viele Testmöglichkeiten. Wir empfinden es aber als relativ einfach und problemlos einen TDS-3 Messgerät zu verwenden. Zudem sind diese im Internet einfach und günstig erhältlich.
Dieses Gerät gibt Euch einen PPM Wert an (Parts per Million).
Die SCAA hat hierfür auch mal Standarts definiert welche sonst auch hier zu finden sind.

Bei uns in der Rösterei in Höri haben wir ab dem Wasserhahn 339 PPM! Das ist relativ viel, aber in der Schweiz sehr oft zu finden! Dieses Wasser sollte unbedingt gefiltert werden.
Es geht hier nicht nur um Kalk. Der normale Maschinenhersteller wird Euch auf jeden Fall empfehlen einen Filter einzusetzen um sicherzustellen, dass Eure Maschine nicht verkalkt.

In unserem Test haben wir drei verschiedene Wasser verwendet.
Nr. 1 links mit 339 PPM, Nr. 2 In der Mitte mit 150 PPM und rechts mit 65PPM

Wir haben bei uns ein Cupping gemacht mit dem selben Kaffee aus Kenya welcher von Natur aus schon eine ordentliche Menge an Fruchtsäure mitbringt.

Aufgegossen ist ein Unterschied nur schwer feststellbar.

Nach dem Aufbrechen der Kruste kann man schon etwas einen Unterschied sehen. Vor allem beim 65 PPM Wasser!
Beim Verkosten der Kaffees gehen aber die Unterschiede gewaltig auseinander! Mit den verschiedenen Wassern hat man teilweise den Eindruck, dass es unterschiedliche Kaffees sind.
Beim Kaffee mit Leitungswasser 339 PPM sind wenig der originalen Fruchtsäuren erhalten. Der Kaffee wirkt schwer und erinnert wenig an den originalen Kenianer.
Bei 150 PPM ist der Kaffee viel klarer und zeigt viel von seiner Vielfalt. Viele Nuancen und auch die Fruchtsäure welche den Kenianer auszeichnet. Trotzdem hat er immer noch etwas gehemmte Attribute beim Cupping. Der Body ist relativ intensiv und er wirkt noch leicht gehemmt in der gesamten Beurteilung.
Bei 65 PPM ist der Kaffee extrem fruchtig und sehr klar, saftig und zeigt sehr woher er kommt!
Wichtig: Einfach möglichst wenig PPM zu verwenden ist nicht die Patentlösung!

Es ist zu berücksichtigen, dass es auch sehr viel Spass macht mit verschiedenen ppm zu spielen, insbesondere wenn Ihr mit Filterkaffee probt!
Für Espresso empfehle ich Euch zwischen 120ppm und 170ppm zu bleiben. Neben all dem ist aber auch essentiell, dass der PH neutral bleibt! (das wäre bei PH 7)
Wasser ist also nicht gleich Wasser und gilt bei der Kaffeezubereitung nicht zu unterschätzen!

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Der Anpressdruck (Teil 2) – Die Erfahrungswerte

Nach dem Video nun noch die Analyse im Blogbeitrag zu den TDS-Werten und der persönlichen Bewertung. Wir haben mehrfach Espressi mit demselben Anpressdruck extrahiert, welche wir per Waage kontrolliert haben.
Desweiteren haben wir eine Grammwaage für die konstante Kaffeepulvermenge verwendet.

Damit wir gleichmässiges Leveling garantieren konnten, haben wir ein OCD verwendet welches immer gleich oft gedreht wurde.

 

 

Test mit 10kg
Das Tamping fällt natürlich leicht und lässt sich auch gut kontrollieren. Die Ausgabezeit und Menge ist sehr konstant. Zudem haben wir auch nur 0.1 TDS Abweichung bei 5 Espressi nacheinander.

Test mit 20kg
Das Tamping ist bereits mühsamer und die Kontrolle fällt auch schwerer. Die Ausgabezeit und Menge kann noch immer gut kontrolliert werden. Der TDS schwankt aber bereits mehr um ca. 0.3 bei 5 Espressi nacheinander.

Test mit 30kg
Das Tamping fällt sehr schwer und belastet das Handgelenk sehr. Die Ausgabezeit variiert schon leicht mehr. Mehr ins Gewicht fallen nun schon die TDS Schwankungen von bis zu 0.4 TDS bei 5 Espressi nacheinander.

 

Es zeigt sich auch dass mit der Zunahme des Anpressdrucks die Qualität verschlechtert, da der Kaffeepuck sich schlechter ausdehnen kann und somit eine leichte Tendenz zu Channeling hat.
Unserer Meinung nach gibt es keine Gründe um sich für hartes Tamping zu entscheiden, die Fehleranfälligkeit sowie die Langzeitschäden bei Gelenken sprechen deutlich dagegen.

Wir sind zudem aber auch der Überzeugung, dass es auch zu wenig Anpressdruck gibt! Daher unserer Meinung nicht weniger als 8kg verwenden sonst dürfte die Chance von Channeling auch wieder deutlich zunehmen.

So oder so empfiehlt es sich für mehr Konstanz ein Leveling Tool zu verwenden welches immer gleich eingesetzt wird. Dadurch steigert sich die Qualität der Shots.

Happy Espresso making and drinking

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Ein Interview mit Chloe Nattrass (und eine Verlosung)

Chloe Nattrass ist deutsche Barista-Meisterin. Sie wurde von Philipp Henauer trainiert und ist mit dem Kaffee „Sugar Sweet“ von der Finca Llano Bonito, West Valley aus Costa Rica zur Meisterschaft angetreten. Wir haben die Möglichkeit genutzt, ihr ein paar Fragen zu stellen.

What’s your secret for Seoul?
My plan is to meet and talk to as many of my peers as I can in the next year. I want Seoul to represent me but also to represent what is important to our community and I think the best way to that is to discuss, present and make a lot of coffee.

Where did you drink your best espresso?
Best espresso I ever had was my first day at the barn, it was , square mile Kilimanjaro natural. It tasted like pineapple and sweet red grapes. That’s all I can remember apart from the fact it blew my mind.

Why barista (and no other job?)
I like the communication I can have with my customer to tailor a drink for them of present them with something new. It’s seeing that instant satisfaction after they consume it that keeps me coming to work everyday. Or if they don’t, I love that conversation to correct that reaction. It’s give and take. I love it.

What was your bigest „ahaa“ in your career?
Competing for the first time. The first time I got of stage and realized it not as easy as it looks.

What would be unique in your own coffee shop?
Lots of things but one thing I want to stand out is how relaxed and happy the employees are and how much we love to do what we do. I think this is something that is not so common in a lot of specialty cafe. People take themselves to seriously. I’m serious about serving great coffee that justifies all emphasis.

What is your goal for Seoul?
My Goal is to come away having learned something new about myself, the industry, coffee itself and meeting the people that make that happen. Learning is always the goal.

What did since your win in germany change in your life?
As of right now tip toes. Apart from the amazing support I’ve received before and since. Very humbling and inspiring. I think it all starts new year.

How did you discover „coffee“?
I did an exchange program in Finland. I drank a lot of coffee. A lot of coffee.

What is an absolute „no go“ in coffee?
Hmmm a tough one. I want to say there is no “ no go“ because I’ve been proven wrong before. But one is never cold brew coffee.

What should change in coffee business?
Its growing. So it’s changing. Constantly. I would change so much as turn. It’s a commodity, so it has a much higher stake than quality. Which I think for us as specialty baristas forget.

 

Probieren?
Wer den Gewinnerkaffee probieren möchte, hat nun die Möglichkeit dazu. Dazu hier ein Kommentar abgeben mit einem Themenwunsch für die nächsten Beiträge. Wir vergeben 12 mal 250 Gramm Kaffee. Teilnahmeschluss ist der 6. Januar 2017.