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Nadel Distributionstool Test

Heutzutage sind die Möglichkeiten, um zum «perfekten» Espresso zu gelangen sehr vielfältig.

Wer kennt sie nicht. Die kleinen Helferlein, die auch oft an Meisterschaften eingesetzt werden.

Das Ziel des Baristas ist es, eine möglichst homogenes und gleichmässig verdichtetes Kaffeebett zu schaffen, bevor es danach getampt wird. Für eine gleichmässige und vor allem konstante Extraktion ist dies essenziell.

In unserem heutigen Test haben wir uns daher dem Nadel Distributionstool gewidmet.

Oft kann man im Internet auch den Begriff «wise distribution» finden wobei hier verschiedenste Tools, bis hin zum Zahnstocher die Technik der Nadeldistribution beschreiben.

Wir sind aber eher etwas für Konstanz und Wiederholbarkeit, daher hier dieses Tool.

Es besteht aus zwei Teilen, einer Reinigungs- und Halterungsstation sowie dem Distributionstool mit den Nadeln.
Diese Nadeln helfen um den Kaffee gleichmässig im Siebträger zu verteilen und allfällige Klumpen, welche beim Mahlen entstehen, zu zerkleinern.

Hier ein Beispiel:
Nach dem Mahlen in den Siebträger entsteht oft ein Hügel von Kaffeemehl, welches wir zum Extrahieren verteilen wollen.

Das Nadeltool lässt sich nun bequem auf den Siebträger aufsetzen (58mm)

Ein bis zwei Mal am oberen beweglichen Teil fest gedreht und die Nadeln im Inneren verteilen das Kaffeemehl gleichmässig im Siebträger. Wichtig ist es die Tiefe der Nadeln auf das jeweilige Sieb richtig einzustellen.

Dies lässt sich gut über die Schraube oberhalb einstellen, da ja nicht jede Sieb gleich tief ist!

Das Resultat lässt sich sehen, gleichmässig und «fluffig» sieht das Kaffeebett nun aus:

Grössere Klumpen und der lästige Berg sind nun fort und wir können bequem das Kaffeemehl tampen.

Wichtiger ist aber das Extraktionsresultat nebst all der «Baristatool»-Verliebtheit.
In unseren Test hat sich klar gezeigt, dass wir durch die Verwendung des Nadeltools konstantere Extraktionen erhalten haben. Das heisst, von Mal zu Mal immer exakt die gleiche Extraktionszeit erhalten haben. Zudem ist die Einfachheit des Tools in der Anwendung sehr gelungen!
Für uns ist dieses Tool eine echte Bereicherung für den Barista, welcher sich beim Extrahieren Zeit lässt. Und das dürfte dann auch schon das einzig Negative sein, denn der Anwendungsprozess dauert seine Zeit. Des weiteren sollte man sehr vorsichtig mit dem Nadeltool umgehen, das sonst die Nadeln evtl. abbrechen könnten.
Wer dann noch zusätzlich ein Leveling Tool verwendet, der braucht dann doch viel Zeit, um den Puck ideal vorzubereiten…

Unser Fazit, wer die Zeit hat und Geduld für den ist dieses Tool eine grosse Bereicherung aber für den, den es schnell gehen muss, kann dies definitiv zu viel des Guten sein.

Das Tool findet ihr in unserem Onlineshop!

Wir wünschen viel Spass beim Ausprobieren!

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Moccamaster Cup One – Ein Erfahrungsbericht

Es gibt wenige Firmen, die ihr Design über Jahre hinweg konsequent beibehalten. Die Foto-Marke Leica gehört da dazu. Das Logo wurde in all den Jahren nicht angepasst und Leica meint dazu: When you keep being different from everything, change makes no sense.
Und vielleicht haben sich das der Erfinder der Moccamaster auch gedacht. Das erste Moccamaster-Modell erschien 1968 und war als einfacher Haushaltskaffeebrüher gedacht. Das Produkt wurde ein Erfolg und hat heute – dank dem Filterkaffee-Trend – wieder Aufschwung erhalten. Zeit für einen Erfahrungsbericht.

Dieser Bericht bezieht sich auf die Moccamaster Cup One. Sie ist eine kleinere Version und unterscheidet sich in Grösse und Funktionsumfang. Details gibt es auf der Moccamaster-Webseite.
Die Cup One besticht durch ihr schlichtes Design, das stark an die 70er-Jahre erinnert: Quadratische Formen mit abgerundeten Kanten, einfache Schalter, viel Plastik. Trotzdem ist die Maschine wertig gebaut und macht einen robusten Eindruck.
Das Prinzip der Moccamaster ist einfach. Filter einsetzen (und vorspühlen). Dann die gewünschte Menge Kaffeepulver mahlen (kann die Maschine nicht) und die gewünschte Menge Wasser in den Wassertank geben. Moccamaster empfiehlt bei der Cup One 20 Gramm Kaffee auf 330ml Wasser. Es gibt beim Wassertank eine Markierung bei den 330ml.
Ist das gemacht, kann man den Start-Knopf drücken und die Maschine erledigt den Rest. Das Wasser wird auf 92 bis 96 Grad aufgeheizt und dann über den Kaffee “getröpfelt”.
Nach zwei bis drei Minuten, kann man den fertigen Kaffee geniessen.

Soweit so gut, aber was, wenn man ein bisschen genauer arbeiten möchte?
Grundsätzlich gilt natürlich – wie immer – frisch gemahler Kaffee und frisches (gefiltertes) Wasser. Wir können aber natürlich mit der Kaffeepulver-Menge spielen und diese vorher genau abwägen. Und auch das Wasser können wir auf den Milliliter genau in den Tank geben. So bekommen wir schon sehr ein konstantes Resultat. Und nach ein paar Versuchen hat man auch ein gutes Gefühl für Wasser-Durchfluss-Geschwindigkeit.
Sobald man genau arbeitet, ist der Aufwand derselbe, wie wenn man einen Filterkaffee “von Hand” macht. Kaffee wägen, Kaffee mahlen, Wasser genau abwägen. Einzig das giessen nimmt einem die Maschine ab.
Wenn man sich die Maschine aber in die Küche stellt und morgens nur Kaffeemenge und Wasser abmessen muss und die Maschine macht den Rest ist das aber irgendwie ein schönes Gefühl. Ein bisschen Lifestyle. Ein bisschen 80er-Jahre. Und der Kaffee ist trotzdem aller Ungenauigkeiten ein Genuss. Vielleicht liegt ja in dieser Ungenauigkeit die Schönheit der Moccamaster?