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Siebträgersiebe und was man wissen sollte – Teil 2

Im Teil 2 (hier geht’s zum ersten Teil) beleuchten wir nun das andere Sieb – nämlich das 1er Sieb.

Man könnte davon ausgehen, dass man im 1er-Sieb (das für einen Shot gedacht ist) die halbe Menge Kaffeepulver nimmt, wie beim 2er-Sieb. Doch das ist nicht so!

Betrachten wir nun doch mal das Sieb etwas genauer:

Die Formen sind auch hier sehr vielfältig. Von rund, in Stufen unterteilt bis zu vulkanisch anmutend.

Was schnell klar wird ist, dass hier die physikalischen Gesetzte anders wirken als beim 2er Sieb, denn die Wände sind eben nicht gerade und so fliesst eine unterschiedliche Menge an Wasser an verschiedenen Stellen durch das Kaffeebett.

Wir haben also eine Überextraktion und Unterextraktion im gleichen Sieb!

Darum schmeckt auch der 1er Espresso oft anders als der 2er Espresso, wenn wir eben die Kaffeepulvermenge linear halten.

Zum Glück gibt es auch hier vom selben Hersteller oft verschiedene Siebgrössen, welche es uns erlauben die Extraktion dem 2er Sieb anzugleichen, indem wir eine etwas grössere Menge an Kaffeepulver verwenden. Es ist nicht zwingend nötig, das mitgelieferte Sieb des Herstellers zu verwenden solange es im Durchmesser passt. So ermöglichen sich für den Tüftler hier viele Optionen und Spielereien.

Wir empfehlen rund 10% mehr Kaffeepulver zu verwenden. Es hängt aber natürlich auch vom Kaffee und der Maschine, der Mühle und dem Wasser ab.

Manchmal müssen wir als Barista das «Logische» verlassen und uns auf den Geschmack verlassen!

Im nächsten Teil durchleuchten wir das Zusammenspiel mit der Mühle, Mahlgrad und ein paar wilden Theorien…

Happy new Year und einen tollen Start mit viel guten Kaffee!